Eine Million Organismen in einem Wassertropfen - Beitrag Buten und Binnen 21.06.2014

Es ist ein weltweites Wissenschaftsprojekt und die Idee ist in Bremen entstanden: der Ocean Sampling Day (OSD). Meeresforscher aus der ganzen Welt haben an 185 Stationen Wasserproben genommen. Es ist eine Spurensuche nach kleinen Teilchen: Mikroorganismen. Jeder Tropfen Wasser enthält etwa eine Million davon.

Wenn wir baden, schwimmen wir also auch in einer Brühe von kleinen Mikroorganismen. Im Meer sind sie vielfältig und noch wenig erforscht. Mit dem bloßen Auge kann man sie nicht erkennen, aber über die DNA geben sie Aufschluss über die Umweltveränderungen wie zum Beispiel den Klimawandel.

Einer der Leiter des Projektes ist Renzo Kottmann vom Max-Planck-Institut für Marine Mikrobilologie in Bremen. Mit einer App und einem Filter haben er und sein Kollege Proben aus der Weser entnommen. Die Daten werden jetzt per Internet weitergemeldet. "Das wird der größte marine Datensatz werden, der an einem Tag erhoben wurde", sagt Kottmann. Zweieinhalb Jahre haben die Wissenschaftler aus Bremen auf diesen Tag hingearbeitet. Ziel ist es, zu wissen, wo es die meisten Mikroorganismen auf der Welt gibt, wo die wenigsten und welche Funktion die unterschiedlichen Teilchen haben. Nicht nur Wissenschaftler können Daten über die App schicken.

Daten wie Temperatur, Uhrzeit, Orte, Wetterdaten kann jeder Hobby-Forscher an das Institut in Bremen übers Internet weitergeben. Die Hälfte der gesammelten Wasserproben wird in Amerika in einem speziellen Archiv konserviert und eingelagert. Der Rest wird in Bremen analysiert. Ein halbes Jahr dauert die erste Auswertung der Wasserproben.

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